Die Rückkehr des Apennin Wolfs

Die Rückkehr des Apennin Wolfs

Ein Artikel mit Leitbild
von Marco Colombo
Naturalist, Fotograf & wissenschaftlicher Ambassador

 

Man hört und liest viel über Wölfe: Sie wurden gesichtet, sie wurden angesiedelt, die, die sich jetzt im Verkehr sind, sind größer als die ursprünglichen Wölfe, da sie mit Sibirien gekreuzt wurden...

Einige Naturphänomene sind so außergewöhnlich, dass sie unerklärlich erscheinen, so dass man dazu neigt zu denken, dass es entweder eine Verschwörung ist oder einfach nur ein Zufall.

Tatsächlich überschneidet sich die jüngste Geschichte des Apenninwolfs (Canis Lupus italicus) eng mit der Menschheitsgeschichte: Demnach ist sie gleichzeitig interessant als auch außergewöhnlich!

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Bis etwa in die 1970er Jahre wurde der Wolf in Italien auf der Liste der Schädlingsarten aufgenommen: der Tötung ausgesetzt und selbst von den Behörden mit allen Mitteln bekämpft, galt der Wolf als erbitterter Feind, den es für immer auszurotten galt.

Diese Verfolgung hatte das Habitat der Wölfe an einen drastischen Engpass gebracht: Von der alten Verbreitung auf der gesamten Halbinsel war die Population auf einen Glimmer reduziert worden.

Einige damals vorgenommene Schätzungen ergaben hundert Tiere, vielleicht ein paar mehr, die zwischen dem Gebiet des Monte Aminata (in der Toskana), den abruzzesischen Apenninen und Kalabrien vereinzelnd verstreut vegetierten.

Doch der Wolf (Canis Lupus) war immer noch in ganz Europa präsent, schon seit etwa 406.000 Jahre: Dies ist das überraschende Ergebnis einiger Analysen des ältesten fossilen Schädels, der jemals auf dem Kontinent gefunden wurde, der dem Pleistozän zuzuschreiben ist und in der Gegend um Rom gefunden wurde.

Die großen Wälder der östlichen Staaten, wie Rumänien, und der nördlichen, auf der skandinavischen Halbinsel, beherbergen kontinuierlich große Populationen des Großraubtiere, auch wenn es dort in letzter Zeit aufgrund einer auffälligen hohen Zahl von Jagdaufkommen zu Naturschutz Problemen gekommen ist. 

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Glücklicherweise haben einige Untersuchungen gezeigt, dass Inzucht unter den verbleibenden Individuen kein sehr großes Problem für den Wolf darstellt, da nur ein neues Individuum, das von außerhalb des betrachteten Rudels stammt, ausreicht, um eine gute genetische Vielfalt bei den Nachkommen zu garantieren.

Auf dem Balkan hat der Wolf in den unermesslichen Weiten der dinarischen Buchenwälder Zuflucht gefunden, obwohl auch hier die Verfolgung selbst mit vergifteten Köder kein Ende genommen hat. Auf dem Weg nach Westen hatte der Iberische Wolf (Canis Lupus Signatus), der durch ein sehr dunkles Band an den Beinen und eine ziemlich markante Maskenzeichnung gut zu identifizieren ist, einen Großteil seines Lebensraums aufgrund der menschlichen Verdrängung verloren, aber glücklicherweise konnte er sich kürzlich wieder ausweiten, da ein Jagd Stopp in Kraft gesetzt wurde (in Spanien seit 2021 verboten).

Zurück zum Apennin Wolf: Weltweit sind mehrere Arten mit ähnlicher Geschichte ohne Wenn und Aber vom Aussterben bedroht.

Doch eine Reihe von sozioökonomischen Veränderungen haben es unserem Raubtier stattdessen ermöglicht, zu seinem früheren Glanz zurückzukehren.

 

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Ein generelles Umdenken hat stattgefunden, das der WWF mit der Petition «San Francesco» durchgesetzt hat: Der Wolf wird geschützt. Aber wie wir auch heute noch wissen, endet die Wilderei leider nicht mit einem Gesetz, und deshalb gab es andere Faktoren, die maßgeblich zu dieser Expansion beigetragen haben-die den Wolf aus diesen kleinen Hochburgen bereits 1992 zum Mercantour, dann über einen Großteil der Alpen und derzeit in allen Halbinsel Regionen zurückbrachte. Dasselbe Schicksal hat den sizilianischen Wolf (Canis Lupus Cristaldi) nicht ereilt, der morphologisch anders ist und als Inselbewohners zu einer leichteren Beute wird und zur Ausrottung verurteilt ist.

Andererseits gehören zu den Ursachen der Rückkehr des Wolfs auf die Halbinsel Prozesse, die über die naturalistische Sphäre hinausgehen.

Die Bergflucht der Menschen beispielsweise hat ganze Gebiete entvölkert und hat dem Raubtier größere und lebenswerte Waldgebiete zurückgegeben.

Tatsächlich begünstigten seit den 1950er Jahren die Automatisierung der Landwirtschaft mit reichlichen und billigeren Produktionen sowie die Anziehungskraft des sekundären Sektors in den Städten eine Art menschliche "Migration" in Richtung der Ebene: Wie einige ISTAT-Karten zeigen, ist dieses leicht zu erkennen, wie beispielsweise die meisten Alpengemeinden zwischen 1951 und 2001 einen Bevölkerungsrückgang hinnehmen musste.

Das Verschwinden menschlicher Präsenz in den Bergregionen (ein Problem für mehrere andere Arten wie wilde Orchideen) führte zu einer geringeren Bewirtschaftung des Waldes: weniger Holz erforderlich, weniger Weiden für Vieh. Das Ergebnis? Eine unglaubliche Zunahme des Waldbestandes die derzeit bei etwa 60 % liegt. Und wir sprechen nicht nur von einer Flächenausweitung (leider oft auch verbunden mit invasiven Arten wie Robinie, Roteiche und Spätkirsche), sondern auch von Waldreifung und -alterung mit größeren, ausgetrockneten, hohlen Bäumen.

Ein Lebensraum also in starker Evolution bis zum Endstadium seines Wachstums, der nicht nur das Habitat des Wolfes begünstigt hat, sondern auch andere Tierarten wie den Schwarzspecht und den Marder - neben den Huftieren wie Rehe, Hirsche und Wildschweine. Sicherlich haben die Immissionen dieser Tiere sowohl für die Jagd als auch in einigen Fällen für Naturschutz Zwecke zu ihrer exponentiellen Zunahme beigetragen, die für den Wolf nur eines bedeutete: mehr verfügbare Nahrung.

Das kontinuierliche Wachstum der Beute Populationen hat es dem Wolf daher ermöglicht, sowohl in Bezug auf die Gesamtzahl als auch in Bezug auf die Rudelmitglieder zuzunehmen.

Diese sind jedoch offensichtlich nicht unendlich: Die in Italien registrierte Höchstzahl liegt bei etwa 13-14 Tieren in einem einzigen Rudel, gegenüber den über 20 registrierten in Nordamerika.

Was machen überzählige einzelne Tiere? Sie breiten sich auf andere Gebiete aus, und dies ist ein weiterer Schlüssel zum Erfolg des Wolfs in Verbindung mit seiner Rückkehr.

Tatsächlich ist diese Tierart äußerst anpassungsfähig, besetzt praktisch alle Lebensräume vom Meeresspiegel bis hin zu den Bergen und ist in ihren Verhaltensstrategien sehr plastisch.

Die aus dem Rudel entfernten Wölfe wagen sich daher auf eine Reise der Hoffnung, auf der Suche nach ihrem eigenen Revier und/oder Partner.

Es ist eine tückische Reise voller Gefahren: Tatsächlich müssen sie allen bereits etablierten Rudeln (um den eignen Tod auszuweichen, da der Wolf die Hauptursache für die natürliche Sterblichkeit des Wolfs selbst ist), aber auch vergifteten Köder, Kugelhagel der Jäger und verschiedene Fallen ausweichen. 

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Die jungen Wölfe können sich also Hunderte und Aberhunderte von Kilometern bewegen, nur auf ihren Beinen, und ernähren sich oft, besonders in den Flachlandgebieten, von Beute, die wir uns nicht vorstellen würden, wie zum Beispiel Ottern.

Wenn also gesagt wird, dass die Wölfe der Abruzzen die Halbinsel wieder besiedelt haben, bedeutet das nicht, dass eines Tages ein Wolf L'Aquila verlässt und ins Val d'Aosta geht, sondern dass von diesen Gebieten aus langsam, aber nicht allzu weit sich in der Nähe der ansässigen Rudel angesiedelt haben. Es ist jedoch gut zu bedenken, dass in Nordostitalien viele Wölfe nicht nur aus dem Apennin, sondern auch aus dem Balkan stammen, wie der berühmte Slavc, der mit seiner Julia auf den Lessini sich angesiedelt hat, aber ursprünglich aus Kroatien stammt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die folgenden Faktoren, die zur spontanen Rückkehr des Apennin Wolfs in weite Teile Italiens beigetragen haben:

  • Entvölkerung des Gebirges und daraus resultierende Zunahme der Vegetation der Wälder; 
  • Ansiedlung der Beute Huftieren; 
  • Schutzpolitik; Große Anpassungsfähigkeit und weitreichende Dispersion Kapazität.

Eine Geschichte, die unglaublich erscheinen mag, aber wenn man die Natur im Detail betrachtet, steht das Unglaubliche immer auf der Tagesordnung.

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