Es ist noch nicht einmal elf Uhr an diesem nasskalten Samstag Morgen in Berlin. Und doch warten Hunderte Menschen geduldig und ruhig auf den Beginn der "Tierischen Bescherung" der
Berliner Tiertafel e.V. . Heute können bedürftige Menschen zum letzten Mal im Jahr Futterspenden für ihre vierbeinigen Lieblinge bekommen.
Viele der Wartenden haben ihre Haustiere gleich mitgebracht.
Seit 2014 unterstützt der Verein Tierhalter, die aufgrund einer finanziellen Notsituation, z.B. durch Job-Verlust oder Renten-Eintritt, nicht mehr genug Geld zur Verfügung haben, um ihre Haustiere aus eigenen Mitteln ausreichend zu versorgen. Pro Monat kommen durchschnittlich 270 Menschen zur Berliner Tiertafel. Insgesamt werden jeden Monat rund vier Tonnen Futter an hilfebedürftige Tierhalter verteilt. Rund 210 Hunde und 230 Katzen besitzen die Nutzer der Tiertafel, die sich zuvor angemeldet haben müssen, um mit Decken, Körbchen und natürlich Futter ausgestattet zu werden.
Ganze vier Paletten und insgesamt 1,8 Tonnen Futter lieferte Almo Nature für die "Tierische Bescherung" an die Tiertafel. Damit unterstützen wir die so wichtige Arbeit des Vereins. Denn, so weiß Linda Oldenburg, von der Berliner Tiertafel, die Tiere sind gerade diesen Menschen das wichtigste.
"Die meisten unserer Nutzer sind leider nicht zu finanziell, sondern auch gesellschaftlich „arm dran“. Sie haben nur ein geringes Einkommen, sind arbeitslos, krank bzw. pflegebedürftig oder bekommen nur eine kleine Rente. Jedem von uns kann es passieren, in so eine Situation zu kommen. Eine plötzliche Krankheit oder ein Unfall führen zu Berufsunfähigkeit. Keine Aufgabe mehr, keine Kollegen mehr, kaum noch soziale Kontakte, weil man sich die "schönen" Dinge des Lebens einfach nicht mehr leisten kann. Für viele Betroffenen ist ihr Haustier in so einer Krise der letzte Halt."
Linda Oldenburg freut sich mit ihrem Team über jede helfende Hand:
"Unsere Arbeit wäre nicht möglich ohne die Spenden von Firmen und Privatpersonen sowie durch den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer. Jeder kann mit den Ressourcen helfen, die ihm zur Verfügung stehen – sei es mit Geldspenden, durch Zeitspenden, durch Ideen, Know-how oder Kontakte."
Die zahlreichen helfenden Hände der Berliner Tiertafel haben natürlich engen Kontakt zu ihren Nutzern und den Haustieren. Und sie bekommen so manche persönliche Geschichte mit. Etwa die der Spenderin, deren Mutter verstarb und die bei den Trauergästen anstelle von Blumen am Grab um Spenden für die Tiertafel bat. Oder die der ehemaligen Tiertafel-Nutzerin, die nun einen Job gefunden hat und deren Arbeitgeber den Verein nun mit Geld- und Zeitspenden (Social Days der Mitarbeiter) unterstützt. Oder das rührende Schicksal der geflohenen syrischen Familie, die ihre Katzen mit nach Deutschland brachten...Was wünscht sich Linda Oldenburg? Das ist ganz einfach:
"Dass unsere Arbeit nicht nötig wäre."
Die Termine zur Spendenausgabe stehen für 2018 bereits fest und können
hier eingesehen werden.