Katzen sind zuhause unsere besten Kumpel. Wie ist es jedoch um ihre wilden Familienmitglieder bestellt, mit denen wir wahrscheinlich nicht das Haus teilen können? Wenn wir wild sagen, meinen wir keine Löwen, Tiger oder Leoparden; obwohl genetisch betrachtet kein großer Unterschied zwischen felinen Haustieren und ihren wilden Familienmitgliedern herrscht.Es gibt viele verschiedene und wunderschöne Katzen-Arten auf der Welt, die vom Aussterben bedroht sind. Sie sind nicht viel anders als unsere Haustier-Freunde, nur eben nicht domestiziert. Und daher ein wenig wilder und stärker.Wilde Arten spielen eine große ökologische Rolle hinsichtlich der Kontrolle von Populationen und der Gesundheit der wilden Rasse. Die Wildnis und das existierende Biotop zu schützen ist wesentlich in Hinblick auf den Schutz eines größeren Kontextes, inklusive der Berge, Mittelgebirge, Feuchtzonen und Wüsten, in denen Tiere leben.Begleitet uns auf eine kleine Reise in die Welt der nun folgenden Katzen und findet mehr über ihre Natur heraus.
Afrikanische Goldkatze (Caracal aurata)
Die Afrikanische Goldkatze ist eine wilde Katze, die endemisch in den Regenwäldern West- und Zentralafrikas zuhause ist. Sie kommt jedoch auch in Asien und Indien vor. Aufgrund der Abholzung der Regenwälder und der Buschfleischjagd ist sie vom Aussterben bedroht und wird auf der Roten Liste Gefährdeter Arten als „gefährdet“ geführt. Die Goldkatze hat dunkle Flecken im Fell, was ihr ein Aussehen ähnlich dem eines Minileoparden verleiht. Goldkatzen gelten als sehr scheu und können daher nur schwer beobachtet werden.
Rostkatze (Prionailurus rubiginosus)
Die Rostkatze gehört zu den kleinsten wilden Katzen. Sie gilt als „Kolibri der Katzenartigen“ und ist nur in Indien und Sri Lanka ansässig. Es gibt nur noch 10.000 Exemplare der Rostkatze in der freien Wildbahn, daher wird diese Katze als „potenziell gefährdet“ auf der Roten Liste Gefährdeter Arten gelistet. Wie auch andere Wildkatzen, nimmt die Population der Rostkatze aufgrund des Verlusts ihres Lebensraums und Jagd ab (sie wird wegen ihres Fells, in bestimmten Gebieten aber auch zu Nahrungszwecken gejagt). Angesichts ihrer geringen Größe und ihrer freundlichen Art gibt es Berichte über ihre Domestizierung. Rostkatzen sind sehr aktiv und verspielt.
Fischkatze (Prionailurus viverrinus)
Die mittelgroße Fischkatze lebt in Süd- sowie in Südostasien. Seit 2016 steht diese Katze als „gefährdet“ auf der Roten Liste Gefährdeter Arten. Durch den Verlust von Sumpfgebieten in Asien hat die Population der Fischkatze in den letzten zehn Jahren dramatisch abgenommen. Fischkatzen leben hauptsächlich in der Nachbarschaft von Sümpfen, an Flussufern und in Mangrovensümpfen. Aufgrund ihrer Pfotenstruktur können sie in Bächen und Flüssen schwimmen und jagen. Verglichen mit anderen Wildkatzen gelten sie als relativ freundlich.
Sandkatze (Felis margarita)
Die Sandkatze oder auch Wüstenkatze ist die einzige Katze, die hauptsächlich in den Wüsten zuhause ist. Diese kleine Katzenart ist in den Trockengebieten Nordafrikas sowie in Arabien und Zentralasien beheimatet. Seit 2002 steht sie mit dem Vermerk „potenziell gefährdet“ auf der Roten Liste Gefährdeter Arten, weil ihre Population als sensibel und klein mit absteigender Tendenz eingestuft wird. Seit 2016 wird sie als "nicht gefährdet" gelistet. Sandkatzen sind sehr an die Trockenheit angepasst und können Hitze und Wassermangel überstehen. Da sie jungen Kätzchen sehr ähnlich sehen, sind Sandkatzen recht possierlich. Da sie Nachtjäger sind, ist es sehr schwer, Nachtkatzen zu beobachten.
Karakal (Caracal caracal)
Der Karakal ist eine mittelgroße Wildkatzenart, die in Afrika, der Arabischen Welt, Zentralasien sowie Indien beheimatet ist. Er ist von robustem Körperbau, mit langen Beinen, einem kleinen Gesicht mit langen, hundeartigen Zähnen und markanten Pinselohren. Das Fell des Karakals ist rötlich oder sandfarben, der Bauch jedoch heller und oftmals mit kleinen roten Mustern versehen. Diese Wildkatze kann leicht an den Menschen gewöhnt werden. Ihre großartige Fähigkeit zur Tarnung macht Karakals zu guten Jägern. Aufgrund von illegaler Jagd stehen sie unter besonderem Schutz.
Nebelparder(Neofelis nebulosa)
Der Nebelparder ist vom Fuße des Himalayas über Südostasien bis nach China beheimatet. Seit 2008 wird seine Population von der Roten Liste Gefährdeter Arten als “gefährdet" eingestuft. Seine vollständige Population soll aus weniger als 10.000 geschlechtsreifen Tieren bestehen. Mit Abwärtstrend, und keine regionale Population umfasst mehr als 1.000 erwachsene Nebelparder. Da sie talentierte Kletterer sind, tarnen sich Nebelparder ideal auf Bäumen, um von dort aus zu jagen..
Bergkatze(Leopardus jacobita)
Die Bergkatze ist verhältnismäßig klein. Sie lebt in den Anden, Südamerika. Aufgrund ihrer geringen Population, die auf weniger als 2.500 Individuen geschätzt wird, hat die Rote Liste Gefährdeter Arten die Bergkatze als vom Aussterben „stark gefährdet“ eingestuft. Diese felinen Tiere sind sehr schnell und agil und leben auf einer Höhe von 3000-5000 Metern. Ihren sehr langen Schwanz sowie das Fell nutzt die Bergkatze zur Balance. Daher kann sie sich in sogar in äußerst unwegsamem Terrain mühelos fortbewegen.