Schmutzig bis zur Unkenntlichkeit und verängstigt vor jeder Art menschlichen Kontakts, beginnt die inzwischen bekannte Geschichte des
Hundes Dave mit seiner Auffindung auf einer Mülldeponie in der englischen Stadt
Winchester,
Hampshire. Nachdem er als „Penner-Hund“ definiert worden war, hat er viel mehr erreicht als nur Bekanntheit: ein neues Heim und ein Frauchen, das bereit ist, ihn zu pflegen wie Marnie The Dog, einer der berühmtesten Hunde im Web 2.0.
Eine Geschichte von Verwahrlosung ohne Schuldige
Die schockierenden Bilder von Dave sind um die Welt gegangen und haben überall konkret gezeigt, wie sich nicht nur die Existenz selbst, sondern auch das Aussehen eines ausgesetzten Hundes verändert. Der auf seinem Fell festgesetzte Schlamm und Schmutz hat Daves Aussehen so sehr verändert, dass die fachkundigen Tierärzte, denen er anvertraut wurde, erst nach gründlichem Scheren erkennen konnten, um welche Rasse es sich handelte: Es war ein Pudel. Der rund achtzehn Monate alte Vierbeiner war unglücklicher Schicksalsgenosse weiterer acht Hunde, die in der Mülldeponie aufgefunden wurden, und verdankt seine Rettung den freiwilligen Helfern der
RSPCA (Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals). Daves extrem unruhige Reaktionen auf die Umsorgung durch die Helfer haben sofort vermuten lassen, dass er in der Vergangenheit Misshandlungen erlitten haben könnte, die für einen Pudel, der vorerst nur vom ästhetischen Gesichtpunkt aus auferstanden war, schwer zu vergessen sein müssen.
Daves Adoption: der Beginn eines neuen Lebens
Die 77-jährige pensionierte Krankenschwester
Jeanette McDowell hatte Daves Geschichte besonders besorgt verfolgt und bot sich als neues Frauchen für den Kleinen an. Der Weg war nicht leicht: Zwei Wochen lang kam die Frau täglich zum Zentrum, in dem sich der Hund befand, um für ihn
zu einer vertrauten Person zu werden. Nach dem Einzug in sein neues Heim in
East Wittering in West Sussex begann die Zeit der Entdeckung einer komplexen Welt für Dave, der aufgrund seiner besonderen Vergangenheit ein ganz eigener Hund ist, wie Jeanette erzählt: „Ich habe entdeckt, dass er Leber mag, und jetzt bleibt er vermehrt in meiner Nähe. Außerdem habe ich bemerkt, dass er Angst vor Lieferwagen und Autos hat; möglicherweise hat er schlimme Erfahrungen mit Fahrzeugen gemacht“.Der Vorsatz des neuen Frauchens in Bezug auf den Aufbau dieser jungen Beziehung ist tröstlich und entspricht der heiklen Situation und
Daves traumatischen Erfahrung: „Ich werde jeden Tag nehmen, wie er kommt. Dave hat schon einen langen Weg hinter sich, und ich bin sicher, dass er mit der Zeit sein Glück finden wird, das so lange in seinem Leben gefehlt hat“.