Illegaler Welpenhandel in Deutschland und Europa
Die SPD lud am 18.03.2019 zur Expertenrunde zum Thema „Illegaler Welpenhandel in Deutschland und Europa“ in das Paul-Löbe-Haus im Bundestag in Berlin ein.
Neben Vertretern von Vier Pfoten und dem Deutschen Tierschutzbund diskutierten auch Berliner Tierärzte, die Tierschutzbeauftragte Diana Plange , Ebay-Pressesprecher Pierre Du Bois und Polizeioberrätin Babette Neelsen zu dem Thema. Andrea Weber, zuständig für Partner-Projekte für Almo Nature & Fondazione Capellino nahm an der Expertenrunde teil.
Der illegale Welpenhandel floriert und ist auf dem höchsten Stand seit Jahren, sowohl Polizei wie auch Veterinärämter kratzen nur an der Oberfläche des Problems. Die gesetzlichen Regelungen und Verordnungen reichen nicht aus oder greifen nicht an den richtigen Stellen. Auswertung 2017, Tendenz leider steigend:https://www.tierschutzbund.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Hintergrundinformationen/Heimtiere/Auswertung_illegaler_Tier-_und_Welpenhandel_2017.pdf
Ärzte und Tierschützer arbeiten seit Jahren gegen die sogenannten Vermehrer, die meist aus dem benachbarten Ausland kommen. Auch entstehen erhebliche Mehrkosten für jene Tierheime, die kranke Tiere aus illegalem Handel aufnehmen und gesund pflegen bevor sie vermittelt werden können. Ein lRechenbeispiel: Ein normaler Fundhund kostet in der Pflege im Durchschnitt 12 bis 15 EUR pro Tag, während ein kranker Welpe ca. 34 EUR pro Tag kostet. Vertreter der Amtstierärtze richten zudem ihren sorgenvollen Blick aufs die Prävention der erneuten Ausbreitung gefährlicher Krankheiten wie Tollwut. In kürzester Zeit konnte die Expertenrunde einen umfangreichen Maßnahmenkatalog erarbeiten:- Verstärkte Kontrollen an den nicht vorhandenen Grenzen innerhalb der EU, Identifizierung, Registrierung und Rückverfolgung von Anbietern im Internet.
https://www.vier-pfoten.de/kampagnen-themen/themen/heimtiere/modellloesung-vollstaendige-rueckverfolgbarkeit-online-welpenhandels
- Klare Gesetze, höhere Ordnungsgelder und härtere Strafen für Vermehrer müssen auf den Weg gebracht werden.
- Auch die Käufer müssen mehr in die Verantwortung genommen und besser informiert werden. Wie in so vielen Bereichen der Umwelt- und Tierschutzpolitik ist die sinkende Nachfrage die wirksamste Waffe gegen eine kriminelle Industrie.