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Der Wolf im Kino: fünf Filme zwischen Realismus und Idealisierung

Der Wolf im Kino: fünf Filme zwischen Realismus und Idealisierung
Der Wolf als furchterregendes Raubtier und loyales Rudeltier hat seit jeher Schriftsteller, Maler und Filmemacher inspiriert. Vor allem Regisseure sind in der Lage gewesen, Geschichten über diese großartigen Tiere zu erzählen und haben eine ganze Reihe von Filmen hervorgebracht. Abgesehen von unzähligen Horrorvisionen mit Werwölfen, die sich als Störelement zwischen Mensch und Tier stellen, wurde der König der Rudeltiere auch in seiner natürlichen Umgebung dargestellt bzw. in einer Beziehung zu seinesgleichen, die durch einen ständigen Kampf um gegenseitigen Respekt gekennzeichnet ist. Hier 5 Filmtipps für alle, die neugierig auf den Wolf auf der Leinwand sind: 1. Für Filmkenner: Der mit dem Wolf tanzt

Der Film von Kevin Costner (1990) gewann diverse Oscars und belegt in der Rangliste der amerikanischen Filmakademie den 75. Platz unter den besten 100 amerikanischen Filmen aller Zeiten. Die Geschichte spielt während des Bürgerkriegs und handelt vom Soldaten John Dunbar, der auf einem trostlosen Außenposten in Fort Sedgewick sitzt und mit dem benachbarten Stamm der Sioux in Kontakt kommt. Bei den Ureinwohnern Amerikas findet er Liebe, Selbstbewusstsein und wahren Gemeinschaftsgeist. Die Indianer sehen Dunbar als Helden an und geben ihm auf Grund der besonderen Beziehung, die er zum Wolf entwickelt hat, den Namen "Der mit dem Wolf tanzt".

  2. Für Ökologen: Wenn die Wölfe heulen

1983 produzierte Walt Disney die Verfilmung des gleichnahmigen Buches von Farley Mowat – mit Carroll Ballard als Regisseur. Der Film erzählt die unglaubliche Geschichte des Biologen Tyler (Charles Martin Smith), der das Verhalten der arktischen Wölfe in Kanada nach einem extremen Schwund bei den Karibus beobachten sollte. Von den Figuren seiner schlimmsten Alpträume und den negativen Vorurteilen Wölfen gegenüber angetrieben, ändert der Biologe schließlich seine Meinung. Das Blutbad an den Karibus haben nicht Wölfe, sondern Wilderer begangen. Bevor wir jedoch die Wahrheit erfahren, begibt sich Tyler in die feindselige Tundra, um das beispielhafte Funktionieren des Wolfsrudels zu beobachten.

  3. Für Traditionalisten: Wolfsblut
Die Verfilmung von Jack Londons berühmten Roman aus 1991 konzentriert sich auf das besondere Verhältnis zwischen einem Menschen und einem Wolf. Der junge Jack Conroy (Ethan Hawke) ist auf der Suche nach Gold und vor allem nach einem Platz in der Welt, während ein Wolf namens Wolfsblut, der als Waise von einem Indianer aufgezogen wurde, schließlich durch skrupellose Menschen als Kampfhund missbraucht wird. Die Begegnung zwischen Wolf und Junge wird ihrer beider Leben verändern. Der Wolf verliert seine Aggressivität auf der Suche nach einer tröstenden menschlichen Figur, während der Junge sich ein friedliches Leben schafft – und zwar auf der bewussten Entscheidung gründend, die Natur zu achten. 4. Für Hartgesottene: Sibirische Erziehung

Der Film entstand 2013 unter der Regie von Gabriele Salvatores und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Nicolai Lilin. Er spielt in der Republik Moldau und erzählt von der Freundschaft zwischen Kolyma und Gagarin. Kolyma wurden von seinem Großvater die traditionellen sibirischen Werte von Achtung und Ehre vermittelt, während Gagarin nach einer Reihe von Fehlern und Missgeschicken in Richtung eines tödlichen Schicksals treibt. Und hier kommt der Wolf ins Spiel, und zwar als Beispiel, an dem Kolymas Großvater, gespielt von John Malkovich, ihm den Wert der Würde veranschaulicht, mit der sowohl der Mensch als auch das Wolfsrudel die Herausforderung des Überlebens meistern.

5. Für Anspruchsvolle: Wolf Totem Mit Spannung wird die Premiere des jüngsten Films von Jean-Jacques Annaud erwartet: Es handelt sich um die Verfilmung des 2004 erschienenen Romans „Wolf Totem“ von Lu Jiamin (Pseudonym von Jian Rong). Der Film spielt in der Mongolei der 60er Jahre und erzählt die Geschichte des Studenten Chen Zhen, der mitten in die Steppe entsandt wird, um einen Nomadenstamm von Hirten zu unterrichten. Die Bewunderung, die er für Wölfe entwickelt, bringt ihn dazu, einen Welpen zu zähmen und vor allem zum Verteidiger der Wölfe zu werden, die ins Visier eines Amtsträgers geraten sind, der vorhat, alle Tiere der Region zu töten.