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Der Wolf und das Rudel: Die perfekte gesellschaftliche Struktur

Der Wolf und das Rudel: Die perfekte gesellschaftliche Struktur
Je mehr man über die Ordnung eines Wolfsrudels erfährt, desto schwieriger ist es zu glauben, dass die menschliche Gesellschaft perfekt strukturiert ist. Trotz der eher abwertenden Bedeutung, mit der das Wort verbunden werden kann, besteht das Rudel aus einer Vielzahl, die zur Einheit wird, um die einzelnen Mitglieder zu schützen. Es entsteht dadurch eine Art Familie, in der Würde aus der Angehörigkeit gewonnen wird.

Struktur des Rudels und Führung

Jedes typische Wolfsrudel besteht aus einem Eltern-Paar (Alpha-Paar), einem zweitrangigen Wolf oder Paar (Beta-Paar), einigen Wölfen der mittleren Schicht und einem oder mehreren schwachen Wölfen (Omega-Wölfen). Das Alpha Paar bestimmt die Aktivitäten der ganzen Gruppe, das Beta-Paar bestimmt über die Wölfe der mittleren Schicht, und alle erwachsenen Tiere bestimmen über die Wölfe aus der untersten Schicht. Außer für Alpha- und Beta-Paare, ist der sozialer Status der mittleren Mitglieder des Rudels dynamischer. Die Welpen bleiben bis zur Geschlechtsreife außerhalb dieser Sozialordnung. Die Wölfin hat eine zweitrangige Rolle gegenüber dem Wolf auf gleichem hierarchischen Stand. Die dominanten Wölfe verhalten sich als Leitwölfe des Rudels. Diese Rudelführung zeigt sich durch spezifische Körperhaltungen, wie einem erhobenen Kopf und aufgerichteten Ohren und Schwanz. Leitwölfe haben wichtige Privilegien: Sie dürfen z.B. die Beutetiere als Erste angreifen. Die anderen Mitglieder des Rudels dürfen ihnen das Maul lecken und müssen Kopf, Ohren und Schwanz nach unten richten. Das Leben des Omega-Wolfes aber ist am schwierigsten: Auf dem untersten Stand der Rangordnung spielen diese Wölfe die Rolle der „ Prügelknaben“ und sind den Aggressionen der anderen Mitglieder ausgesetzt. 

Der Wolf als Einzelgänger: Ein falscher Mythos

Gibt es auch Auseinandersetzungen und Gewalt, bildet das Rudel doch die Grundstruktur im Leben eines Wolfes. Die Legende hat dem Wolf als Einzelgänger eine Faszination zugewiesen, die nichts mit der Realität zu tun hat. Derjenige, der keinem Rudel zugehört, hat kaum Chancen zu überleben. Für den Jagderfolg braucht ein Rudel eine Anzahl von Wölfen, die sich nach spezifischer Beutetierart abwechseln kann –  Komplizen, resolut und perfekt organisiert. Als gesellschaftliche Einheit, rechtfertigt das Rudel das Leben des einzelnen Tiers.Selbstverständlich erwecken diese Tiere in uns Unruhe und Angst. Wir sollten dennoch tiefer über die perfekte Übereinstimmung zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft nachdenken.